Ich möchte dir eine kurze Geschichte erzählen über eine Zeit, in der ich große Probleme überwinden musste – und es trotz aller Schwierigkeiten geschafft habe.
Angefangen hat meine berufliche Laufbahn an der Fachhochschule für Druck in Stuttgart mit der Wirtschaftsingenieur-Studienrichtung Pressetechnik und Verlagswirtschaft (Bachelor-Abschluss). Heute kann man dort auch Master-Studiengänge absolvieren und die Hochschule heißt jetzt Hochschule der Medien.
Schon während dem Studium versuchte ich mich als Anzeigenblattverleger (kostenloses Blatt an alle Haushalte der Region), wobei ich aber wegen mangelnder Erfahrung scheiterte.
Dann nach dem Studium hatte ich eine Stelle in Aussicht, aber so richtig motiviert war ich nicht, dort zu arbeiten. Deshalb machte ich mich blauäugig selbständig und probierte zwei Jahre lang verrückte Ideen aus, die zwar viel Erfahrung, aber immer noch kein Geld einbrachten.
In einer Szene-Kneipe bin ich dann 1983 an einen Typ geraten, mit dem ich einen Zeitschriften-Verlag gründete. In diesem Verlag erschienen ab 1984 die Heimcomputer-Zeitschriften Computer Kontakt, CPC Schneider Magazin und Atari-Magazin.
Wer mehr darüber wissen will, findet im Internet einiges darüber, unter anderem auch einen Wikipedia-Eintrag über die Zeitschrift Computer Kontakt.
Das persönliche Verhältnis zwischen meinem Mitgesellschafter, seiner Frau und mir wurde nach einiger Zeit echt grauenhaft. Bei mir führte das sogar zu körperlichem Unwohlsein. Das ging so weit, dass ich schon Sonntag abends Bauchschmerzen bekam, wenn ich nur an die nächste Arbeitswoche dachte. Nach langer Qual hatte ich endlich die Schnauze voll und verkaufte meinen 50 %-Anteil mit Verlust an meinen Mitgesellschafter.
1989 kam der Computer-Flohmarkt auf den Markt
Direkt nach meinem de facto Hinauswurf gründete ich 1989 meine eigene Zeitschrift, den Computer Flohmarkt. Darüber gibt es auch einen Wikipedia-Eintrag. Danach folgten noch der Musik-Flohmarkt und zwei Rohrkrepierer-Zeitschriften.
Der Computer-Flohmarkt sowie der Musik-Flohmarkt waren für mich als Kleinverlag erfolgreich und funktionierten ein paar Jahre lang einwandfrei. Über den Computer-Flohmarkt konnte ich außerdem schon früh gebrauchte Computer und Notebooks an die Leser verkaufen. Das war auch ein nettes Geschäft.
Beide Flohmarkt-Zeitschriften waren Offertenblätter mit Tausenden Verkaufsanzeigen. Durch die zweimonatliche Erscheinungsweise mussten die Leser immer lange auf das nächste Heft warten. Aber dann kam ebay, und dort dauerte eine Auktion eben nur noch ein paar Tage.
Wegen permanent sinkender Auflagenzahlen musste ich dann diese beiden Titel 2002 einstellen. Danach kam eine Neuorientierungsphase, wo ich nicht wusste, wie es weitergehen soll. Mein ganzes berufliches Leben war weggebrochen und ich hatte zudem gehörige Schulden durch den Betrieb angehäuft. Finanziell betrachtet war das eine beschwerliche Zeit.
Ab 2002 Umstellung auf Bandlaufwerke für Computer
Während der Jahre, in denen ich über den Computer-Flohmarkt Gebrauchtcomputer verkaufte, waren auch ein paar Bandlaufwerke für Computer dabei. Diese habe ich dann probeweise an einen Kunden in England angeboten und war überrascht, wie erstklassig die Preise dort waren. Fast hätte ich wegen anfänglichen Schwierigkeiten dieses Projekt wieder aufgegeben. Dann lief dieses Geschäft aber doch an und nach einiger Zeit konnte ich mit dem Import und Export von Bandlaufwerken meine Schulden abbezahlen und auch Geld für die Rente ansparen, was ich bis dahin sträflich vernachlässigt hatte.
Aber wie es im Leben so ist, nichts dauert ewig. 2009 zeigte sich, dass die Zeit der vielen verschiedenen Bandlaufwerk-Typen dem Untergang geweiht war. Festplatten wurden größer, Cloud-Sicherungen kamen in Mode und von den vielen verschiedenen Bandlaufwerk-Systemen blieben bis heute nur die LTO-Laufwerke übrig.
2019 neue Ausrichtung auf gebrauchte CPUs
Aber nicht genug, durch die vielen Sorgen und Unsicherheiten in meinem Betrieb bekam ich gesundheitliche Probleme und konnte ein paar Jahre lang nicht arbeiten. Als ich wieder fit war, habe ich den Handel mit LTO-Bandlaufwerken erneut aktiviert und dann 2019 gebrauchte CPUs und RAMs in mein Sortiment aufgenommen.
Heute läuft mein Betrieb ausgezeichnet. Auch der Handel mit den CPUs hat sich positiv entwickelt. Sie machen jetzt sogar den Hauptteil des Umsatzes aus. Inzwischen habe ich drei Mitarbeiterinnen (zwei gehören zur Familie) und es geht immer noch aufwärts. Im Jahr 2023 hat mein Betrieb ungefähr 15.000 CPUs und 20.000 RAMs der unterschiedlichen Art verarbeitet.
Wir geben deinen ausgebauten Prozessoren ein zweites Computerleben
Wusstest du, dass die Recyclingquote bei Elektroschrott
in Deutschland nur 36,9 % beträgt, wohingegen sie in England bei 67 % liegt? Strengen wir Deutsche uns da nicht genügend an?
Ich weiß, dass viele noch funktionierende alte Prozessoren hier in Deutschland im Schrott landen. Damit das mit deinen CPUs nicht passiert, geben wir diesen ein zweites Computerleben.
Ausgebaute CPUs mit einem zweiten Leben entlasten die Umwelt, weil sie damit länger in Gebrauch sind. Das stärkt die Nachhaltigkeit und ist aktive Schonung der Ressourcen. Damit zeigst du als Verkäufer, dass du diesen alten Prozessoren noch Wertschätzung entgegenbringst.
Alle angekauften CPUs gehen in Länder wie Italien, Portugal, Griechenland, Polen, Rumänien, Bulgarien, Korea und maßgeblich auch nach China. Dort werden sie dann noch einige Jahre weiter benutzt und unterstützen die dortigen Computer-Anwender.
Das ist unsere Mannschaft